Eine Wohnung mieten oder eine Eigentumswohnung kaufen?
Wenn wegen beruflicher Veränderungen oder dem Wunsch nach mehr Wohnraum die Suche nach einer neuen Wohnung ansteht, stellt sich bei vielen Wohnungssuchern die Frage: Suche ich eine Mietwohnung oder kaufe ich vielleicht eine Eigentumswohnung?
Für viele Menschen ist die Eigentumswohnung, ebenso wie ein Einfamilienhaus auf einem eigenen Grundstück, ein Lebenstraum, den man sich irgendwann erfüllen möchte. Wohneigentum gilt als ein Symbol für Unabhängigkeit und materielle Absicherung. So verständlich der Wunsch nach Eigentum auch ist, man sollte trotzdem berücksichtigen dass Mietwohnungen einige klare Vorteile gegenüber Eigentumswohnungen haben. Im folgenden versucht Umzugs-Ratgeber.net die Vorteile und Nachteile von Mietwohnungen und Eigentumswohnungen gegenüber zu stellen.
Eine Mietwohnung ist flexibler als eine Eigentumswohnung
Einer der größten Vorteile einer Mietwohnung ist die mit ihr verbundene Flexibilität, die besonders für junge Menschen sehr wichtig ist. Wird man durch Liebe, Familienzuwachs oder die Karriere zum umziehen gezwungen, ist man mit einer Mietwohnung relativ ungebunden und kann innerhalb von wenigen Monaten die bisherige Wohnumgebung aufgeben und die Stadt verlassen. Denn seit dem Jahr 2005 können nahezu alle Mieter in Deutschland ihren Mietvertrag mit einer Frist von 3 Monaten kündigen.
Mit einer Eigentumswohnung bindet man sich ungleich fester an seinen Wohnort. Wird für Besitzer einer Eigentumswohnung aus familiären oder beruflichen Gründen ein Umzug notwendig, muss erst einmal ein Käufer gefunden werden. Findet sich im gewünschten Zeitraum kein neuer Interessent, muss man meistens Abstriche von den eigenen Preisvorstellungen machen und ggf. sogar eine finanzielle Doppelbelastung tragen, weil schon eine neue Wohnung gemietet wurde während die Eigentumswohnung noch laufende Kosten erzeugt.
Mit einer Mietwohnung ist man in der heutigen Zeit, wo Mobilität und Flexibilität erforderlich sind, erst einmal besser beraten. Der Umzug in eine Eigentumswohnung kommt für die meisten Menschen im Angestelltenverhältnis erst dann in Frage, wenn sie sich dem Ende des Berufslebens nähern und einen Alterswohnsitz suchen.
Mietwohnung vs. Eigentumswohung: Finanzielle Aspekte
Bei der Wahl zwischen Mietwohnung und
Eigentumswohnung spielen finanzielle Aspekte
eine große Rolle.
Für junge Leute ist der Kauf einer Eigentumswohnung häufig mit der Aufgabe der Ersparnisse und ggf. auch einer Kreditaufnahme verbunden. Durch einen Kredit, an dem man lange zahlt und für den in der Regel hohe Zinsen fällig werden, hat man sich finanziell festgelegt. Eine Mietwohnung ist sicherer, da so ein größerer finanzieller Spielraum bleibt und auch die Ersparnisse nicht unbedingt angerührt werden müssen.
Wenn sich schlechte Zeiten ankündigen und ein Familienmitglied arbeitslos wird oder größere Anschaffungen und Kosten wie eine Autoreparatur, eine neue Waschmaschine oder ein Computer anstehen, ist man froh auf Rücklagen zurückgreifen zu können und nicht alles in eine Eigentumswohnung gesteckt zu haben. Auch Sonderwünsche wie Urlaubsreisen lassen sich so für junge Leute einfacher realisieren.
Als Wohnungseigentümer trägt man zudem alle Risiken, wenn bauliche Mängel auftreten und Reparaturen, Renovierungs- oder Wartungsarbeiten durchgeführt werden müssen. Diese Aufgaben und Kosten entfallen in einer Mietwohnung in aller Regel auf den Vermieter. Hat man als Eigentümer nicht die nötigen Rücklagen für diese Arbeiten, kann es schnell zu finanziellen Problemen kommen.
Während man eine Mietwohnung relativ schnell wechseln kann, muss eine Eigentumswohnung verkauft werden. Ist der Wohnungsmarkt gerade schwach, kann es sein, dass man seine Investition nicht heraus bekommt und Verlust macht. Auch die Lage hat viel mit dem Wert einer Eigentumswohnung zu tun. Sollte sich die Wohnlage verschlechtern, kann die Eigentumswohnung erheblich an Wert verlieren. Natürlich kann es auch ganz anders kommen und die Umgebung der Wohnung entwickelt sich innerhalb von ein paar Jahren zu einem angesagten Szeneviertel.
Vorteile der Eigentumswohnung
Unbestritten ist, dass sich Eigentumswohnungen hervorragend zum Vermieten, als Kapitalanlage und somit auch zur eigenen Altersvorsorge eignen. Wenn die finanziellen Rahmenbedingung gegeben sind, ist es eine gute Investition sich eine Eigentumswohnung zu kaufen und diese jahrelang zu vermieten, bis man im Alter den Eigenanspruch daran anmeldet.
Wer seine Eigentumswohnung abbezahlt hat, muss nur noch für die Betriebskosten aufkommen. Besonders im Alter wirkt die Befreiung von einer regelmäßigen Nettomiete für eine Mietwohnung wie eine Zusatzrente. Ein weiterer Vorteil der Eigentumswohnung ist die Tatsache, dass Wohneigentum vererbbar ist. Für die eigenen Kinder oder Enkelkinder ist es toll, wenn sie eines Tages eine schuldenfreie Eigentumswohnung erben und so vielleicht ihre Mietwohnung aufgeben können.
Wohnung mieten oder kaufen?
Sowohl Miet- als auch Eigentumswohnungen haben Vor- und Nachteile. Welche finanzielle Belastung und welches finanzielle Risiko man tragen kann, muss man individuell entscheiden. Sitzt man beruflich fest im Sattel, hat die Familienplanung abgeschlossen und genug Rücklagen gebildet um eine Eigentumswohnung ohne Kreditaufnahme zu kaufen, kann man diesen Schritt ins Auge fassen. Ansonsten gilt es jedes finanzielles Risiko zu vermeiden und sich fürs erste mit dem Status als Mieter zufrieden zu geben. Verallgemeinert kann man sagen, dass für junge Leute eine Mietwohnung die bessere, weil risikolosere Wahl ist, während sie auf den Traum von eigenen Zuhause hin arbeiten können.